Afrika im (Welt-)Krieg
Die Ausstellung »Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg« ist vom 8. März bis 1. Juni 2025 im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln zu sehen. Im Literaturhaus widmet sich eine Begleitveranstaltung der afrikanischen Wirklichkeit während des Zweiten Weltkrieges.
Azizè Flittner, Melchi Vepouyoum und Thomas Brückner stellen Texte von afrikanischen Schriftsteller*innen vor, die vom Schmerz der Kolonisierung, aber auch von neu entstehendem Selbstbewusstsein erzählen.
»Ich stehe zu Füßen der Égalité / versteinert im Lincoln Memorial / ich steh zu Füßen der Égalité / mit ernster Miene, die Hände in Ketten / auf dem uralten Rücken der Sklaverei«. So beschrieb der kamerunisch-französische Musiker und Schriftsteller Francis Bebey (1929–2001) den Zwiespalt zwischen eurozentrischer, »werteorientierter« Verlogenheit und schmerzlich erlebter, konträr dazu stehender Wirklichkeit, der jeweils am Ende der bislang zwei Weltkriege zu Aufruhr in den Kolonien und letztlich zur staatlichen Unabhängigkeit führte. Intellektuelle Afrikas, und die Dichter zumal, haben dem Ausdruck verliehen und damit nicht zuletzt Selbstbewusstsein und Selbstbestimmung befördert.
Azizè Flittner (Sprecherin), Melchi Vepouyoum (Gitarre) und Thomas Brückner (Konzept, Textauswahl, Sprecher) stellen Texte vor u. a. von den Nobelpreisträgern Wole Soyinka (Nigeria) und Abdulrazak Gurnah (Tansania/Großbritannien), von Léopold Sédar Senghor (Senegal) und Ngũgĩ wa Thiong’o (Kenia) sowie von Buchi Emecheta, Akachi Adimora-Ezeigbo und Rotimi Babatunde (Nigeria). Sie ermöglichen ein tieferes Eindringen in die Thematik und erzählen von einem kleinen Ausschnitt afrikanischer Wirklichkeit zwischen Liebe und Zorn.
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Veranstaltungspartner: Afrikanische Perspektiven (Münster), Sonnenblumen Community Development Group e.V., Theodor Wonja Michael Bibliothek, Afrika Film Festival Köln / FilmInitiativ Köln e.V., Allerweltshaus Köln e.V., Eine Welt Netz NRW