Das »Buch für die Stadt« im Kulturbunker Köln-Mülheim

Fatma Aydemir spricht mit Moderatorin Maryam Aras über das »Buch für die Stadt« und was die »Dschinns« des Romans mit Köln zu tun haben könnten.

Zum Gespräch wird außerdem ein*e Vertreter*in der Initiative »Herkesin Meydanı – Platz für alle« geladen, um Kernthemen des Romans, Trauer und Erinnerung, aus einer Community-Perspektive einzuordnen.

Ist es vielleicht schlicht einfacher, sich um Dschinns zu sorgen als um Nazis? Denn beides sind doch Kreaturen, die unter uns sind und so lange unbemerkt bleiben, bis die Katastrophe passiert und ihre Existenz nicht mehr zu leugnen ist, wie damals, als Sevdas Haus brannte.

Im islamischen Glauben ist der Dschinn ein Lebewesen, das mit den Menschen die Welt bevölkert, aber unsichtbar bleibt. Es sind die Geister der Vergangenheit, die in Fatma Aydemirs Roman Dschinns alle Familienmitglieder auch in der Gegenwart verfolgen.
Der Tod des Vaters ist Ausgangspunkt des Romans, die Familie kommt in Istanbul zusammen, sehr unterschiedliche Charaktere prallen aufeinander: Die Mutter, Emine, wurde nie heimisch in Deutschland und trägt mit sich die Erinnerungen und die Last eines großen Verlustes. Sevda, die älteste Tochter, die die Eltern bei ihrem Umzug nach Deutschland zunächst bei den Großeltern ließen, durfte nicht zur Schule gehen, heiratete früh, bekam zwei Kinder. Nun ist sie erfolgreich im Beruf, aber glücklos im Privatleben. Sohn Hakan schlägt sich mit halbseidenen Deals durchs Leben und versucht, seine Männlichkeit durch teure Autos unter Beweis zu stellen. Tochter Peri studiert Germanistik, haut ihrer Mutter feministische Zitate um die Ohren und weiß doch nicht, was sie vom Leben erwartet. Und der jüngste Sohn Ümit versucht zu verbergen, wie unglücklich er in seinen Schulfreund verliebt ist. Fatma Aydemir erzählt von einer Familie, die ihre gemeinsame Sprache verloren hat und in die sich das Schweigen wie ein Gift hineinfrisst. Durch den Verlust des Vaters mit den eigenen Ängsten und Wünschen konfrontiert, brechen alte Wunden auf, entsteht der Raum, um endlich Wahrheiten offenzulegen. Spannend und mit großer Wärme spürt Fatma Aydemir nach, was das Gebilde Familie ausmacht. »Ein Familienroman, der in klassischer Weise mit Geheimnissen arbeitet, mit unausgesprochenen Wahrheiten. Da gibt es mehr, als sich offenbart. Und deswegen kann man diesen Roman kaum weglegen« (Tobias Rüther, FAZ).

Mehr Infos finden Sie hier.

Veranstalter: Kulturbunker Köln-Mülheim

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