Gaea Schoeters: Das Geschenk
Nach ihrem Erfolg Trophäe legt Gaea Schoeters mit einem neuen Roman nach: Das Geschenk (beide Zsolnay) – scharfzüngig, klug und überraschend humorvoll.
20 000 Elefanten marschieren nach Deutschland – als Geschenk aus Botswana. Eine Antwort auf das europäische Einfuhrverbot von Jagdtrophäen und ein Weckruf an die Politik: Wer bestimmt, was richtig ist? Gaea Schoeters stellt globale Machtverhältnisse auf den Kopf und erzählt mitreißend vom Zusammenprall der Perspektiven. Ein Roman, der ebenso unterhält wie zum Nachdenken zwingt. Es moderiert Lisa Mensing.
Der große Elefant, der wie ein Schülerlotse am Straßenrand stehen geblieben ist, schließt sich dem Ende der Herde an und überquert jetzt auch die Fahrbahn. Bevor er auf der anderen Seite in den Park läuft, dreht er sich noch ein letztes Mal um – mit gespreizten Ohren und erhobenem Rüssel trompetet er kurz. Winkler hat das Gefühl, dass das Tier ihn ansieht, als wollte es sagen: »Uns wirst du nicht mehr so schnell los.«
Deutschland wird über Nacht überrascht: 20 000 Elefanten marschieren mitten in die Hauptstadt – ein Geschenk aus Botswana. Der Präsident hat seine Drohung wahr gemacht und reagiert auf das europäische Einfuhrverbot für Jagdtrophäen – und auf eine Politik, die mit ihren Entscheidungen weit über die eigenen Grenzen hinauswirkt.
Die Elefanten sind überall, sie lassen sich nicht einfach ›entsorgen‹ und bringen die Stadt an den Rand des Chaos. Wer steuert, wer entscheidet – und wie reagiert eine Gesellschaft, wenn das Unerwartete buchstäblich vor der Haustür steht? Die politische Klasse sieht sich plötzlich einer Situation gegenüber, die alles bisher Dagewesene übersteigt.
Gaea Schoeters entwirft in ihrem neuen Roman ein ebenso verblüffendes wie scharf beobachtetes Szenario über globale Zusammenhänge, menschliche Hybris und das Verhältnis des Menschen zur Natur. Beginnen unsere Krisen vielleicht genau dort, wo wir uns über das Ökosystem stellen? Welche Werte tragen unser Handeln – und was sind wir bereit zu opfern, um Macht zu erhalten? Mit viel Phantasie und einem feinen Gespür für politische und gesellschaftliche Absurditäten lädt der Roman dazu ein, über Macht, Verantwortung und unser Verhältnis zur Natur nachzudenken. »Gaea Schoeters hat sich mit ihrem neuen Roman etwas ausgedacht, was zwischen Dystopie und Satire schillert und dabei beachtliche Phantasie entwickelt« (NZZ).
Mit freundlicher Unterstützung von Flanders Literature