Literarischer Salon: Rachel Cusk
Guy Helminger und Navid Kermani begrüßen im Literarischen Salon Rachel Cusk.
Eine Stilistin, die über Nebensächliches wie über eine antike Tragödie schreibt. Und das scheinbar Große mit leichter Hand enttarnt. Eine Autorin, deren Romane gedankenvoll sind wie Essays und deren Essays so schön zu lesen wie Romane. Eine Feministin, die in ihrer Radikalität, Wahrhaftigkeit und Selbstkritik Feministinnen verstört. Eine Zeitgenossin, die mit kaltem Blick auf ihre, unsere Gesellschaft blickt. Ein literarischer Weltstar, der sich dem Betrieb konsequent entzieht. Ein Solitär – das ist Rachel Cusk, die als Tochter englischer Eltern 1967 in Kanada geboren wurde, in Los Angeles aufwuchs, mit acht Jahren mit ihren Eltern nach England zurückkehrte und heute in Frankreich lebt.
Erregte sie in der angelsächsischen Welt mit ihrem provokanten Memoir zum Muttersein (Lebenswerk) Aufsehen, um anschließenden auch für ihre Romane gefeiert zu werden, verlief die Rezeption im deutschsprachigen Raum umgekehrt: Hier war sie bereits mit ihrer Romantrilogie Outline berühmt, als sie mit ihrem Essay alle Positionen im Geschlechterkampf durcheinander wirbelte. Zuletzt erschienen kurz hintereinander ein Essayband und ein Roman, Coventry und Der andere Ort (alles Suhrkamp), und über beides möchten Guy Helminger und Navid Kermani mit Rachel Cusk sprechen, die Form und Idee zu einer leuchtenden Einheit bringt.
Veranstaltungspartner: Stadtgarten, Heinrich-Böll-Stiftung, Kulturamt der Stadt Köln, Buchhandlung Klaus Bittner