Maxi Obexer: Unter Tieren

Unter Tieren (Weissbooks) lotet die Untiefen in der Beziehung zwischen Mensch und Tier aus.

Eine junge Frau kehrt in ihr Heimatdorf in den Dolomiten zurück, um zu verstehen, was ihrer Zieh-Mutter Antonia widerfahren ist. Sie blickt auf eine Geschichte der Gewalt. Zärtlich und berührend entwirft Maxi Obexer eine Welt, in der Tiere als Subjekte auftreten und den Menschen Liebe und Schönheit lehren. Es moderiert Jennifer de Negri.

Die Gewalt der Männer war mir nicht fremd, sie galt als natürlich und schien mit dem aufrechten Gang eingeübt worden zu sein. Vorgemacht und anerzogen von ihren Vätern, Großvätern, Urgroßvätern – seit Anbeginn schien Gewalt wie etwas, das motorisch zu beherrschen war. Wie ein Handwerk. Geübt auch darin, nicht in die Augen der Tiere zu sehen. Augen, die sie arglos ansahen. Die ihnen nichts Böses wollten.

An einem Morgen im Frühling verlässt Antonia den Hof. Zuvor ließ sie all ihre Kühe abtransportieren. Agnes, ihre Nichte und angehende Philosophin, findet sie in der Psychiatrie wieder – und erinnert sich: an ihr eigenes Aufwachsen mit den Tieren; an die Fährten, denen sie mit ihrer Hündin in den Wäldern und im Gebirge folgte; an den Sommer mit den Kühen auf der Alm. Eine »Liebe« zu den Tieren ließ Antonia hingegen nie gelten, zu sehr verteidigte sie ein bäuerliches System, an dem sie schließlich zerbricht. Während Agnes nach und nach Antonias Zerrissenheit erkennt, erweisen die Tiere Antonia die letzte Ehre.
»Der intensiven Beziehung zwischen Menschen und Tieren nachzugehen, und den Schmerz der Trennung auf wundersame Weise zu zeigen, das ist wohl eines der verrücktesten literarischen Vorhaben, die man haben kann – eine echte Maxi Obexer!« (Kathrin Röggla)

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