Nino Haratischwili: Das mangelnde Licht

Nino Haratischwilis neuer Roman Das mangelnde Licht (FVA) hebt den Vorhang über der Vergangenheit und geht zurück in die ersten Jahre des georgischen Staates, der nach der ersehnten Unabhängigkeit ins Chaos stürzt.

Vier Mädchen trotzen der aufbrandenden Gewalt mit ihrer Freundschaft, bis auch die an Verrat und Tod zu zerbrechen droht. Mit Christoph Schröder spricht die Theaterregisseurin und Autorin über Zeiten des Umbruchs, über Zusammenhalt durch Erzählen und Vergebung.

Unsere Liebe kennt keine Freiheit und Sorglosigkeit, sie ist nicht leicht und schon gar nicht zivilisiert, sie kennt keine Unbeschwertheit und keine Jugendlichkeit, sie ist eine, die Menschen, die nicht aus dieser Welt stammen, ungesund anmutet, die sie ängstigt und verstört. Und sie haben recht damit. Aber ich kann sie nicht verraten, mich nicht von ihr lossagen, denn diese Liebe ist die einzige, die ich habe.

Vier Freundinnen, die in den bunten Hinterhöfen der Tblisser Altstadt Ende der 1980er-Jahre aufwachsen: die freiheitshungrige Dina, die kluge Außenseiterin Ira, die träumerische Nene, Nichte des mächtigsten Kriminellen der Stadt, und Keto, Chronistin ihrer Verbundenheit. Das Leben im umkämpften postsowjetischen Georgien wird von einem Bürgerkrieg überschattet, der Mangelwirtschaft, Bandenkriminalität und Verrohung in den Alltag der Mädchen spült und sie zu Zeuginnen von Drogenkonsum, Vergewaltigungen und Morden werden lässt. Ihre Freundschaft wird auf die Probe gestellt und erst viele Jahre später, auf einer Fotoausstellung in Brüssel, nähern sie sich der Frage nach Schuld und Verantwortung aus unterschiedlichen Perspektiven. Welche Möglichkeiten lässt ein Krieg dem Einzelnen, unbeschadet an Leib und Seele zu bleiben? Was macht ein Krieg aus denen, die überleben? »Indem Haratischwili nach ihrem großen, ein Jahrhundert umspannenden Georgien-Roman Das achte Leben hier den Fokus auf das lenkt, was von einem Bürgerkrieg in den Überlebenden bleibt, könnte Das mangelnde Licht dieser Tage eine bittere Aktualität gewinnen« (FAZ).

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