Stefanie de Velasco: Heiß
Stefanie de Velasco verpasst in Heiß (Hanser) unserem Bild von den Wechseljahren ein sympathisches Makeover.
Auf sehr persönliche Weise erzählt sie von Schrecken und Verheißungen einer Lebensphase, die zwar mit grauen Haaren, Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen verbunden wird, aber doch eigentlich für lebendige Neuorientierung stehen sollte. Im Gespräch mit Anne Burgmer bringt Stefanie de Velasco im Literaturhaus die vielleicht beste Zeit des Lebens zum Glänzen.
Und mit aller Deutlichkeit spürte ich auf einmal: Etwas Fundamentales an und in mir veränderte sich, doch ich konnte nicht nachvollziehen, wann es angefangen hatte und in mich geraten war. Eine unkontrollierte, mir komplett unbekannte Kraft hatte sich schleichend in mir ausgebreitet und mich übernommen. Sie grinste und glühte mich aus dem Inneren meines Körpers an. Wer war sie?
Schlaflose Nächte und eine unkontrollierte Wut auf alles und jeden – der Partner wittert wieder einmal starke PMS-Anfälle, bis die Gynäkologin das Wort »Perimenopause« in den Raum wirft. Die Zeit vor dem Ende des Menstruationszyklus. Die Wechseljahre also? Das ist doch übertrieben, denkt Stefanie de Velasco und fühlt sich radikal verunsichert. Der neue körperliche Zustand bereitet ihr einige Schwierigkeiten, sie fühlt sich elend und allein. Was hatte ihre Gynäkologin noch mal gesagt? »Pubertät, nur rückwärts.« Doch anstatt nun den Wechseljahren hilflos gegenüberzustehen, beginnt sie, ihren Körper und ihre Emotionen zu erforschen, knüpft wieder Kontakte mit alten Freundinnen, die das gleiche durchmachen, und begibt sich auf die Suche nach dem Phänomen Menopause, das jede Frau in ihrem Leben erlebt, das aber immer noch mit einem Tabu behaftet ist.
Mit Empathie und sehr viel Humor erzählt Stefanie de Velasco von ihren Erfahrungen in den Wechseljahren – mit all seinen Schrecken und seinen versteckten Freuden.