Alina Herbing: Tiere, vor denen man Angst haben muss

Alina Herbings Roman Tiere, vor denen man Angst haben muss (Arche Literatur Verlag) erzählt vom Rollentausch zwischen Eltern und Kindern, vom Verschwimmen der Grenzen zwischen Natur und Zivilisation und von der Frage, was ein gutes Leben ausmacht.

Auf einem maroden Hof in Mecklenburg erfüllt sich Madeleines Mutter ihren Traum vom antikapitalistischen Leben. Vater und Brüder haben bereits das Weite gesucht, nun bevölkern zahlreiche Tiere das Haus, denen die Mutter ihre Zuwendung schenkt. Es moderiert Anabelle Assaf.

Ich wusste nicht, was ich zuerst machen sollte, den Ofen heizen oder die Ziegen versorgen. Meinen Vater hatte ich Doris noch nie melken gesehen. Ich wusste gar nicht, ob er überhaupt melken konnte.
»Die Tiere gehen immer vor«, sagte meine Mutter doch immer.

Der Herbst setzt ein, und Madeleine friert. In ihrem Zimmer steht ein qualmender Ofen, doch mit Kohle muss sie sparsam umgehen und nicht immer lässt sich etwas anderes Brennbares im Haus auffinden; dann muss Madeleine sich mit einer Wärmflasche zufriedengeben. Ihre Schwester Ronja sitzt mit Handschuhen auf der anderen Seite des Flurs in ihrem Kinderzimmer und macht Hausaufgaben; selbst die Kälte und das Knurren der Hunde vor ihrer Tür können sie nicht davon abbringen.
Alina Herbings zweiter Roman Tiere, vor denen man Angst haben muss erzählt kompromisslos und bildgewaltig vom Aufwachsen zweier Schwestern auf einem mecklenburgischen Hof in den Neunzigerjahren. Als die Familie kurz nach der Wende von Lübeck hierherzog, erfüllte sich die Mutter ihren Wunsch vom einfachen Leben auf dem Land. Erst ging der Vater, dann die Brüder; geblieben sind die sechzehnjährige Madeleine mit ihrer kleinen Schwester und ihrer Mutter. Und die zahlreichen Haus- und Wildtiere, denen die Mutter eine Auffangstation errichtet hat und die sie mit all ihrer Aufmerksamkeit und Liebe umsorgt. Während die Kälte und die Tiere sich immer weiter im Haus ausbreiten, bleibt den Schwestern zunehmend weniger Raum zum Leben.
»Ein grandioses, tragikomisches Kindheits-Bestiarium, dessen Protagonistinnen man so schnell nicht vergisst« (Daniela Dröscher).

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