Ariel Magnus: Tür an Tür. Nazis und Juden im argentinischen Exil
Als Ariel Magnus’ Großeltern wegen ihrer jüdischen Abstammung vor den Nationalsozialisten von Hamburg nach Argentinien fliehen, ahnen sie nicht, wer ihre neuen Nachbarn sein werden: Nationalsozialisten.
In Tür an Tür. Nazis und Juden im argentinischen Exil (Kiepenheuer & Witsch) erzählt Ariel Magnus die Einwanderungsgeschichte deutscher Juden und beleuchtet auch anhand der eigenen Familiengeschichte das Zusammenleben von Nazis und Juden im Exil. Über das schmerzhafte und absurde Leben »Tür an Tür« spricht er mit Moderatorin Helga Frese-Resch.
Man muss sich das vorstellen: da flüchtet ein Jude zwölftausend Kilometer von Hamburg nach Buenos Aires und gerät just in ein Haus, in dem Nazis wohnen. Sogar in einem Roman klänge das ein wenig übertrieben.
Nicht nur Juden und Jüdinnen suchen in Argentinien ihr Exil, sondern auch Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen, die dort die Ideologie Hitlers ungebrochen weiterverbreiten und ausleben. Trotz der allgegenwärtigen antisemitischen Haltung entwickelt sich eine faszinierende Gemeinschaft, in denen zwei verfeindete Gruppen aufeinanderprallen und doch friedlich nebeneinander koexistieren – bis heute. Ariel Magnus, der Enkel, 1975 in Argentinien geboren, erzählt mit bitterböser Lakonie die Einwanderungsgeschichte seiner Großeltern, eine Art Familienbiografie, in der sich die Geschichte deutscher Juden in Südamerika spiegelt. »Magnus verknüpft historische Fakten so prägnant und geschickt mit eigenen Erlebnissen und den Erzählungen seiner Verwandten, dass man das Gefühl hat, auf den nur 176 Seiten über eine ganze Epoche erschöpfend informiert worden zu sein« (WDR 3).
Veranstaltungspartner: Cologne Summer Schools, Deutscher Hispanistikverband, Universität zu Köln, Verlag Kiepenheuer & Witsch
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