Brit Bennett: Die verschwindende Hälfte
Per Zoom aus den USA ins Literaturhaus zugeschaltet, begrüßen wir eine der wichtigsten jungen Stimmen der US-Literatur – Brit Bennett.
Die Afroamerikanerin erzählt in ihrem zweiten Roman Die verschwindende Hälfte (Rowohlt) von Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht – »mit brutaler Härte, anmutiger Eleganz und unverkrampfter Nonchalance« (Rolling Stone). Durch den Abend führt Angela Spizig.
In ihrem von Isabel Bogdan und Robin Detje übersetzten Roman erzählt Brit Bennett von den Zwillingen Desiree und Stella und von einer Entscheidung, die ihre Lebenswege für immer voneinander trennt. Nach ihrer Kindheit als Afroamerikanerin unter den vorherrschenden Rassentrennungsgesetzen in den 1940er- und 50er-Jahren der USA beschließt Stella, in die Rolle einer weißen Frau zu schlüpfen. Es eröffnet sich für sie eine Welt voller Privilegien, auf deren Verlustseite ein Versteckspiel steht, das sie zur Einsamkeit verdammt. Ihre Schwester Desiree hingegen ist tagtäglich mit einem rassistischen System konfrontiert, das es ihr unmöglich macht, frei zu leben.
Die verschwindende Hälfte ist Dauergast auf der Bestsellerliste der New York Times und widmet sich Themen, die nicht an Aktualität verlieren. »Bennetts Roman gilt gerade als ›Black-Lives-Matter‹-Pflichtlektüre« (Deutschlandfunk). Angela Spizig führt durch den Abend. Es liest Milena Karas.