Einsamer nie: Milena Michiko Flašar & Annette Pehnt

Im Literaturhaus begrüßen wir Annette Pehnt und Milena Michiko Flašar.

In ihren aktuellen Romanen verhandeln sie auf ganz unterschiedliche Weise die Themen Ausgrenzung, Eingrenzung, Einsamkeit. Während die Protagonistin in Annette Pehnts Die schmutzige Frau (Piper) das von ihrem Mann eigens für sie gekaufte großzügige Apartment nicht mehr verlassen kann, findet in Oben Erde, unten Himmel (Wagenbach) eine junge Frau ausgerechnet dort wieder Hoffnung, wo die Einsamkeit am greifbarsten ist. Im Gespräch mit Anna Valerius geht es um Anpassung und die Erwartungen anderer.

Ein Mann kauft seiner Frau ein großzügiges Apartment über der Stadt. Dort soll sie sich Zeit für sich nehmen und ihren Neigungen nachgehen. Aber die Sache hat einen Haken: Die Frau kann die Wohnung nicht mehr verlassen. »Hier oben brauche ich niemanden, keinen Liebhaber, keinen Ausblick und Meinenmann schon gar nicht«, sagt sie trotzig. Nun ist sie hoch über der Stadt sich selbst, ihren Wünschen und Fantasien ausgeliefert, während ihr Mann seine ganz eigenen Interessen verfolgt.

»Ich war gerne allein.« Für die junge unscheinbare Suzu ändert sich alles, als sie als Kellnerin mangels Liebreiz und Charme gekündigt wird. »Wenn ich nichts äße und tränke, was ich zugegebenermaßen in Betracht zog, reichte das Angesparte noch für gute zwei Monatsmieten. Dann aber wäre ich ein Gerippe, das es zusammen mit dem Gerippe eines Hamsters in die Zeitung schaffte. Tot aufgefunden! Bei 9 Grad Celsius! Wie nannte man diese Fälle doch gleich?« Ihrem Hamster zuliebe rafft sie sich auf und landet in einem »Leichenfundort-Reinigungsteam«. Suzu lernt schnell. Und sie lernt schnell Menschen kennen. Tote wie Lebendige, mit ganz unterschiedlichen Daseinswegen. Sie sieht Fassaden bröckeln und ihre eigene porös werden.

Eine toxische Ehe und die leise Emanzipation einer Frau.
Orte völliger Einsamkeit, die zu neuer Inspiration führen.

Die schmutzige Frau von Annette Pehnt und Oben Erde, unten Himmel von Milena Michiko Flašar erzählen von zwei aus der Welt gefallenen Eigenbrötlerinnen, die aus Ausgrenzung und Ohnmacht Biografien der Selbstermächtigung entwickeln.
Im Literaturhaus stellen wir beide Romane vor.

Gefördert im Rahmen von NEUSTART KULTUR der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e.V.

Die Veranstaltung wird unterstützt von:

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