Heinrich-Böll-Preisträgerin 2023: Kathrin Röggla
Den nach dem Kölner Ehrenbürger und Nobelpreisträger Heinrich Böll benannten Preis verleiht die Stadt Köln seit 1985.
Am Vorabend der offiziellen Preisverleihung im Historischen Rathaus spricht die diesjährige Preisträgerin Kathrin Röggla in der Kölner Zentralbibliothek – dort, wo auch das Heinrich-Böll-Archiv beheimatet ist – über ihr Werk mit der Literaturkritikerin Sandra Kegel.
Bekanntheit erlangte Kathrin Röggla vor allem als Sprachkünstlerin, die durch ihre Sprachdekonstruktion und den unverkennbaren Stil oft in Zusammenhang mit der »Wiener Gruppe« genannt wird. Unter dem Vorsitz von Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat die Jury in ihrer Begründung unter anderem die stilistische und formale Brillanz im Werk der Autorin hervorgehoben. Darüber hinaus konnte Kathrin Rögglas gesellschaftspolitische Engagement, »das seinen Ausdruck nicht in Theorie, sondern in dokumentarisch-literarischer Beobachtung findet«, die Jury überzeugen. Exemplarisch dafür sei ihre aktuelle Publikation Laufendes Verfahren angeführt: ein Roman über den von Röggla über Jahre hinweg begleiteten NSU-Prozess.
Kathrin Röggla, geboren 1971 in Salzburg, studierte Germanistik und Publizistik. Kathrin Röggla arbeitet als Prosa- und Theaterautorin, verfasst und produziert Hörspiele und akustische Installationen für verschiedene Rundfunkanstalten. Von 2004 bis 2008 unternahm sie Reisen, unter anderem nach Georgien, in den Iran, nach Zentralasien, Japan, in die USA und den Jemen. Für ihre Bücher erhielt sie zahlreiche Preise, darunter den Italo-Svevo-Preis, den Anton-Wildgans-Preis und den Arthur-Schnitzler-Preis. Seit 2020 ist sie Professorin für Literarisches Schreiben an der Kunsthochschule für Medien Köln.
Sandra Kegel, geboren in Frankfurt am Main, arbeitet als Journalistin, Literaturkritikerin und Herausgeberin. Seit 2019 ist sie verantwortliche Redakteurin im Feuilleton der FAZ, Mitglied mehrerer Literaturjurys sowie der 3sat-Sendung »Buchzeit«.
Eine Veranstaltung des Heinrich-Böll-Archivs der Stadtbibliothek Köln. Der Eintritt ist frei, um eine Anmeldung wird gebeten.
Im Kontext der diesjährigen Preisverleihung erscheint der fünfte Band der Preisreden in der Schriftenreihe des Heinrich-Böll-Archiv und des Literatur-in-Köln-Archiv (LiK).
Kooperationspartner: Kulturamt der Stadt Köln, Stadtbibliothek Köln