Katty Salié: Das andere Gesicht. Depressionen im Rampenlicht

Katty Salié weiß aus eigener Erfahrung, wie es sich anfühlt, wenn das Leben plötzlich schwer wird und man nicht mehr funktioniert.

Erfolg und Prominenz schützen nicht vor Depressionen, betroffen sind auch die, von denen man es vielleicht am wenigsten erwartet. In ihrem sehr persönlichen Buch Das andere Gesicht (Kiepenheuer & Witsch) beschreibt Katty Salié ihre Krankheit und spricht mit vielen prominenten Menschen über deren Erfahrungen. Es entsteht ein Kompendium von Lebensgeschichten, die immer auch Mut machen sollen. Christine Westermann moderiert den Abend.

Sich zu verstecken, funktioniert gerade im Februar meiner Wahlheimat Köln bestens. Maske auf, im wahrsten Sinne des Wortes. So zog ich von einer Karnevalssause zur nächsten – und später mit dunklem Gefühl zurück nach Hause und ins Bett. Noch so viel Konfetti konnte die Welt nicht bunt färben.

Ein Zirkuspferd mit Federpuschel auf dem Kopf, das strahlend durch die Manege spaziert – dieses Bild zeichnet Katty Salié, wenn sie über sich selbst schreibt, sich selbst, bevor alles zu viel wurde. Die Moderatorin und Journalistin leidet unter einer Highfunctioning-Depression. Betroffene dieser Depressionsform sind trotz eines extrem hohen Leidensdruck in der Lage, ihren Aufgaben nachzukommen, zwingen sich zu Höchstleistungen, während sie innerlich verzweifeln. Sie tragen ein ›anderes Gesicht‹, eines, das der Öffentlichkeit meist nicht gezeigt wird. Doch seit einer Weile bekennen sich immer mehr Menschen, auch Prominente, zu dieser Krankheit, die in Deutschland rund 5,3 Millionen Menschen betrifft, zuzüglich einer wohl immensen Dunkelziffer. Torsten Sträter, Atze Schröder, Sophie Passmann, Ronja von Rönne sind nur ein paar der Gesprächspartner*innen von Katty Salié, die sich öffentlich zu ihrem Leben mit Depressionen bekannt haben. Und dieses Sprechen über die unsichtbare Krankheit ist wichtig, wie Katty Salié immer wieder verdeutlicht, indem sie aufzeigt, wie sehr ihr all diese Menschen mit ihrer Ehrlichkeit und ihrem Mut geholfen haben. Wie sie ihr Hoffnung gaben, sie sich weniger allein fühlte und inspiriert dazu, zu sich selbst und ihrer Krankheit zu stehen. In Das andere Gesicht verbindet sie sehr persönliche Erfahrungsberichte mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Thema und schafft ein vielseitiges, einfühlsames Werk, das dazu einlädt, Depressionen als Krankheit zu begreifen, die jeden treffen kann und der man dennoch nicht erliegen muss.


Kooperationspartner: Buchladen Neusser Straße, Kiepenheuer & Witsch

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