Konrad Beikircher: Klassiker des rheinischen Humors

Seit Konrad Adenauer ist die rheinische Verschmitztheit ins deutsche Bewusstsein gedrungen, sie ist Bestandteil des deutschen Humors. Und sie ist etwas ganz Spezielles. Konrad Beikircher, Kabarettist, Musiker und Autor mit besonderem Faible für die rheinische Wesensart und Sprache, stellt seine ganz persönlichen Klassiker des rheinischen Humors vor:

Von Heinrich Heine über Carl Simrock, Jean Bockels’ Jeschichten der Tant Seefa und Hermann Harry Schmitz’ Buch der Katastrophen bis hin zu seiner eigenen Geschichte Ich weiß es nicht.

Konrad Beikircher über seinen Abend im Literaturhaus Köln:
»Die Wirklichkeit, meine Damen und Herren, stellt sich oft ganz anders dar als die Realität.« (Helmut Kohl, Kanzler, im Deutschen Bundestag)

Nein, bei mir kommen keine Geschichten von Jörg Ritzel (1000 Jahre rheinischen Humors, erschienen 1928) oder Geschichten aus anderen Anthologien, die bis in die Willi-Schneider-Zeit alle etwas schwerfällig daherkommen, nationaldeutsch getränkt auch, und die das, was wir heute als rheinische Leichtigkeit schätzen, vermissen lassen. Seit Konrad Adenauer ist die rheinische Verschmitztheit ins deutsche Bewusstsein gedrungen, sie ist Bestandteil des deutschen Humors. Und sie ist etwas ganz Spezielles. Wenn jemand in die Tierhandlung kommt und fragt: »Haben Sie Würmer?«, und die Antwort lautet: »Nee, Sie?«, dann ist das nicht nur ein Witz, sondern das kürzeste Beispiel für die rheinische Umkehrung, ein wesentlicher Bestandteil des rheinischen Humors. So gesehen ist z. B. Heinrich Heine eines der größten Beispiele klassischen rheinischen Humors, auch wenn er Düsseldorfer war. Genauso das Gedicht Warnung vor dem Rhein von Carl Simrock, dem großen Forscher und Dichter. Das sind natürlich Meilensteine, größer als die Loreley. Dann aber wird’s persönlich: In zwei Stunden kann man nicht einen umfassenden Überblick geben, das ist auch nicht meine Absicht. Aber: Mit einem Beispiel die großen Parodien z. B. Wagner’scher Opern ins Gedächtnis rufen, die so kölsch wir originell sind, ist ein MUSS! Mit Jean Bockels und ein paar seiner Jeschichten der Tant Seefa einen weithin unbekannten Schatz auszugraben, ist ein MUSS! Mit Hermann Harry Schmitz (Vorsicht: Düsseldorfer) einen der Eckpfeiler des absurden rheinischen Humors zu Worte kommen zu lassen, ihn ein bisschen zu polieren und auch den Kölnern vorzustellen (in Düsseldorf ist er ja bekannt!), ist ein OBERMUSS! Mit dem Gedicht Das Wunder zu Cöllen von Berthold Bell die böse, schwarze Seite des rheinischen Humors zu zelebrieren, macht höllische Freude, und weil man ja selbst im Mittelpunkt des eigenen Lebens steht und sich natürlich sowieso für den Größten hält, darf auch eine Geschichte nicht fehlen (Ich weiß es nicht), die für mich (ich habe sie der Wirklichkeit abgelauscht) ein großartiges Beispiel für rheinische Absurdität ist, dem Ambiente, in dem sich der rheinische Mensch so richtig wohl fühlt. Deshalb widme ich diese Geschichte dem großen Arno Steffen (und seinem KULT-Album: Das Herz der Kölner).
Und das alles, weil »Die Wirklichkeit, meine Damen und Herren, sich oft ganz anders darstellt als die Realität«! Danke, Dicker.

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