Literarischer Salon: Mustafa Khalifa
Guy Helminger und Navid Kermani begrüßen im Literarischen Salon den syrischen Schriftsteller Mustafa Khalifa.
Romane bewirken keine Revolutionen – aber manchmal werden sie zu ihrem Leuchtfeuer, weil sie den Schmerz eines ganzen Volkes zu einem literarischen Aufschrei verdichten. Knapp vierzehn Jahre saß Mustafa Khalifa in syrischen Gefängnissen und wurde immer wieder gefoltert. Als er 1994 freikam, dauerte es weitere vierzehn Jahre, bis er seine Erfahrungen in einem minutiösen und zugleich höchst kunstvollen, ebenso quälenden wie mitreißenden Bericht veröffentlichte: ein Roman, und doch keine Fiktion. Bald schon wurde Das Schneckenhaus (Weidle) zum »Evangelium der syrischen Revolution«. Kapitelweise lasen unzählige Syrer den Roman auf ihrem Smartphone, damit jedes Textstück sofort gelöscht werden konnte. Auch in der deutschen Übersetzung von Larissa Bender, 2019 erschienen, vermittelt sich die ungeheure Wucht dieses Buches, das in der Tradition der Gefängnisliteratur in einer Reihe mit Alexander Solschenizyns Archipel Gulag oder Primo Levis Ist das ein Mensch? steht. Aus der Übersetzung von Larissa Bender liest Ines Marie Westernströer.
Veranstaltungspartner: Stadtgarten, Heinrich-Böll-Stiftung, Kulturamt der Stadt Köln, Buchhandlung Klaus Bittner, Augenklinik am Neumark
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