Ulrich Woelk: Mittsommertage

Dicht, anschaulich und spannend erzählt Ulrich Woelk in seinem neuen Roman Mittsommertage (C.H. Beck) von einer einzigen Woche im sommerlich heißen Berlin, die ein ganzes Leben auf den Kopf zu stellen vermag.

Ruth Lember, Professorin in Berlin, scheint am Gipfel ihrer bisherigen Laufbahn. Kurz bevor sie zum Mitglied des deutschen Ethikrats berufen wird, erweist sich ein Zwischenfall auf ihrer morgendlichen Joggingrunde als Auftakt einer Reihe irritierender Ereignisse und bringt Ruths Leben völlig aus dem Takt. Es moderiert Ulrich Noller.

Ich will nicht mehr die sein, zu der ich mich gemacht habe. Nicht jetzt. Nicht in diesem Moment. Ich bin mir selbst zu eng. Ich möchte aus mir ausziehen. Oder wenigstens aus diesen viel zu dicken Scheißklamotten.

Der Biss eines Hundes auf ihrer morgendlichen Joggingstrecke löst in Ruth eine tiefe Verunsicherung aus. Die Professorin für Ethik an der Humboldt-Universität in Berlin steht unmittelbar vor der Berufung in den Deutschen Ethikrat, ein Arztbesuch passt nicht in ihren Terminkalender. Doch die Wunde am Bein brennt und lässt ihr keine Ruhe, etwas noch nicht Absehbares bahnt sich seinen Weg. Da ist ihr Leben mit Ben, das vertraut und nicht unglücklich ist – reicht das? Da ist ihre Stieftochter Jenny, die sie liebt, aber immer wieder auf die Frage nach eigenen Kindern zurückwirft. Da ist die Begegnung mit ihrem alten Freund Stav, der plötzlich auftaucht und gut gehütete Gefühle und Erinnerungen an die Oberfläche spült. Ruth wird mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, die nicht vergangen zu sein scheint. Innerhalb einer Woche im heißen Hochsommer 2022 in Berlin lösen sich festgefahrene Muster auf und zeigen die Risse in der Fassade bürgerlicher Lebensentwürfe auf. Ulrich Woelk verknüpft die Umwelt- und Anti-Atomkraft-Bewegung der 1980er-Jahre mit dem Klimaaktionismus von heute und schafft damit einen Gegenwartsroman, in dem fast beiläufig die großen gesellschaftlichen Fragen dieser Tage zur Sprache kommen. »Ein Generationenroman über politischen Aktivismus« (SWR2).

Nach der Veranstaltung laden wir zur Nachlese ein. In einem kleineren Kreis können Sie sich direkt mit dem Autor über die Lektüre austauschen. Anmeldung über info@literaturhaus-koeln.de, Aufpreis 6 Euro.

Diese Veranstaltung ist ein KulturPass-Angebot:
Alle, die 2023 18 Jahre alt werden, können Tickets über die KulturPass-App erhalten.
Mehr Infos über www.kulturpass.de

Mit freundlicher Unterstützung: Kunststiftung NRW

Die Veranstaltung wird unterstützt von:

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