»Verwurzelt in der Zukunft« – Lange Nacht der italienischen Literatur

Unter dem Motto »Verwurzelt in der Zukunft« präsentiert sich Italien als Ehrengast auf der Frankfurter Buchmesse 2024. In Köln erleben wir eine Literatur, die kreative Tradition und Aufbruchstimmung vereint.

An diesem Abend freuen wir uns auf Marta Barone (Als mein Vater in den Straßen von Turin verschwand, Kiepenheuer & Witsch), Francesca Maria Benvenuto (Dieses Meer, dieses unerbittliche Meer, Kunstmann), Ginevra Lamberti (Der Aufruhr unserer Herzen, Piper), Francesca Melandri (Kalte Füße, Wagenbach), Igiaba Scego (Kassandra in Mogadischu, S. Fischer), Maddalena Vaglio Tanet (In den Wald, Suhrkamp). Es moderieren Maike Albath und Shelly Kupferberg.

In Zusammenarbeit mit der »Langen Nacht« des Deutschlandfunk.
Mit freundlicher Unterstützung des Istituto Italiano di Cultura di Colonia


Marta Barone: Als mein Vater in den Straßen von Turin verschwand, Kiepenheuer & Witsch. Aus dem Italienischen von Jan Schönherr.
Eine junge Frau begibt sich auf die Spuren ihres verstorbenen Vaters, der ein geheimes zweites Leben geführt hat – als Mitglied einer linksradikalen Bewegung in Turin in den 1970er-Jahren. Schreibend nähert sich die Tochter der Vergangenheit dieses Fremden und beleuchtet die dunklen Ecken der italienischen Geschichte. Der Roman ist der dringliche Versuch, zu verstehen: Wer waren diese militanten Kommunisten? Woran glaubten sie? Und was ist eine Generation später von ihrem Kampf geblieben?
Marta Barone verfasst mit ihrem autofiktionalen Debüt, ausgezeichnet mit dem Vittorini-Preis und dem Fiesole-Preis, ein außergewöhnliches Zeitzeugnis und zugleich eine zarte Liebeserklärung an ihren Vater.

Francesca Maria Benvenuto: Dieses Meer, dieses unerbittliche Meer, Kunstmann. Aus dem Italienischen von Christine Ammann.
Zeno ist fünfzehn und sitzt im berüchtigten Jugendgefängnis auf der Insel Nisida vor Neapel, weil er einen Jungen, der ihn umbringen sollte, erschossen hat. Umgeben von einem unerbittlichen Meer und den anderen jugendlichen Straftätern träumt er vom »Draußen«. Von seiner geliebten Mutter und seiner Freundin Natalina. Seine Lehrerin fordert ihn auf, sein Leben und seine Gedanken zu Papier zu bringen, dann bekommt er vielleicht an Weihnachten zwei Tage Ausgang. Also fängt Zeno an zu schreiben …
Francesca Maria Benvenuto, geboren in Neapel und praktizierende Anwältin in Paris, schrieb mit Dieses Meer, dieses unerbittliche Meer ein emotional eindringliches Debüt.

Ginevra Lamberti: Der Aufruhr unserer Herzen, Piper. Aus dem Italienischen von Annette Kopetzki.
Ein sprachgewaltiger Roman über Aufbruch und Heimkehr, Liebe und Autonomie.
Costanza möchte ausbrechen – aus ihrem Leben, aus dem engen Tal voller Regeln und Riten, hinaus in die Welt. Sie treibt sich herum, reißt aus und kehrt wieder heim. Bis sie Claudio kennenlernt. Eine Liebe jenseits aller Vernunft. Gemeinsam brechen sie auf, ins wilde Rom der 70er-Jahre. Bald muss Costanza feststellen, dass Überschwang und Hedonismus ihre ganz eigenen Abgründe mitbringen.
Ginevra Lamberti lebt in Rom und Vittorio Veneto und zählt zu den wichtigsten Stimmen ihrer Generation. Der Aufruhr unserer Herzen ist ihr dritter Roman.

Francesca Melandri: Kalte Füße, Wagenbach. Aus dem Italienischen von Esther Hansen.
Kalte Füße ist ein berührendes Zwiegespräch mit einem geliebten Menschen: ein unerschrockenes Buch über das, was der Krieg gestern wie heute in Körpern und Köpfen anrichtet, über das Erzählen als Überlebenskunst – und unsere historische Pflicht angesichts des Angriffs auf die Ukraine, die Stille zum Sprechen zu bringen.
Francesca Melandri verknüpft das Ende des Friedens in Europa mit der Geschichte ihres Vaters, der im Winter 1942/43 vor der Roten Armee floh. Ihr wird klar, dass er vor allem in der Ukraine gewesen ist. Was hat er dort wirklich erlebt, warum war er überhaupt dort?
Francesca Melandri, geboren in Rom, gehört zu den beliebtesten italienischen Autorinnen der Gegenwart. Ihr dritter Roman Alle, außer mir (btb) wurde 2018 zum Lieblingsbuch des unabhängigen Buchhandels gewählt.

Igiaba Scego: Kassandra in Mogadischu, S. Fischer. Aus dem Italienischen von Verena von Koskull.
In ihrem gefeierten autofiktiven Roman Kassandra in Mogadischu geht Igiaba Scego auf die Suche nach der eigenen Geschichte. Zwischen Mogadischu und Rom erzählt sie von einer Kindheit im Busch und der Schule in Rom-Nord, von verloren geglaubten Müttern und wiedergefundenen Brüdern, von Verletzungen der Kolonialgeschichte, die Generationen überdauern. Und sie schreibt von der großen Hoffnung, die im Erzählen liegt.
Igiaba Scego, geboren in Rom, stammt aus einer somalischen Familie und gilt als eine der großen Erzählerinnen Italiens.

Maddalena Vaglio Tanet: In den Wald, Suhrkamp. Aus dem Italienischen von Annette Kopetzki.
Was macht man mit einer vermissten Frau, die nicht gefunden werden will?
Eines Morgens verschwindet die Lehrerin im Wald. Während das Klassenzimmer leer bleibt und ihre Verwandten Straßen und Bäche absuchen, scheint sie immer mehr mit der sie umgebenden Natur zu verschmelzen. Hinter den geschlossenen Fensterläden und in den Straßen des piemontesischen Ortes Biella ist man unterdessen ratlos: Was ist mit Silvia geschehen? Und wer ist sie wirklich? Als ein Junge aus der Schule bei einem Streifzug durch den Wald auf die Lehrerin stößt, scheint die Suche ein Ende zu nehmen. 
In den Wald ist ein schillernder Roman über unausgesprochene Wahrheiten. Mit perfekt kalibrierter Spannung erzählt Maddalena Vaglio Tanet von dem Kampf einer Frau gegen ihre Geister – und von einem Wald, der Phantasmen heraufbeschwört und Wunden heilt.
Maddalena Vaglio Tanet war mit ihrem gefeierten Debütroman In den Wald für den Premio Strega 2023 nominiert.

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